mein roter faden

Begehbare Rauminstallation mit 15 hängenden Fahnen.Die Fahnen sind sieben matte und sieben klare Folien und sind paarweise so angeordnet, dass in unterschiedlich definiertem Abstand vor jeder matten eine klare Folie hängt. Die transparenten Fahnen sind 2,5 m lang und 0,3 m breit.Eine schmale rote Fahne - der rote faden - hängt mittig herab, sie ist 0,18 m breit und 8 m lang.Jede Fahne ist mit sich ständig wiederholenden Worten, von oben nach unten und von unten nach oben beschriftet.Zu hören sind die Geräusche, die beim Schreiben der Worte entstanden.Der rhythmische Duktus der einzelnen Worte mischt sich zu einer Gesamtkomposition, die beim Begehen von mein roter faden unterschiedlich zu hören ist. Man sieht Raum, man hört Raum.Licht scheint durch die Wörterfahnen, erhellt die mehrschichtig überlagerten Strukturen, wirft wechselnde Schatten auf den Betrachter. Wortgeräusch und Wortbild werden zum Gewebe, zum Netz, zum System.Die Installation ‚mein roter faden’ ist ein begehbarer Raum, ein Kristallisationspunkt einer Matrix, die sich immer wieder neu generiert, durch die Bewegung des Betrachters, das Umgehen, das Eintreten und das Umhergehen.Worte, Stimmungen, innere Stimmen. Die Suche nach Orientierung.Es leuchtet der ‚rote faden’ klar aus dem Wald der Wörter heraus oder er verschwindet hinter Strukturen und Zeichen.Im kollektiven Netz der Ströme und Knoten die ursprüngliche Matrix erkennen.Die Frage nach der eigenen Codierung.Begriffe, Bedeutungsträger werden durchgehbar, werden brüchig, durchschaubar.

2011